Als Schwangerschaftsrückbildung bezeichnet man den Prozess der Regeneration von Bauchdecke, Gebärmutter, Beckenbodenmuskulatur, Vaginalkanal, Vagina und Hormonhaushalt nach Schwangerschaft und Geburt.

Die Rückbildung ist von Frau zu Frau individuell verschieden, abhängig von Lebensalter sowie körperlichen Anlagen wie Bindegewebe, Muskel- und Knochenanlage und kann zeitlich zwischen wenigen Stunden bis zu zwei Jahren variieren, als Faustregel aber wird die persönliche Schwangerschaftsdauer angegeben.

Unterstützend auf die Rückbildung wirken Stillen und Rückbildungsgymnastik.

Gerade nach mehreren Schwangerschaften stellen Frauen oft Beckenbodenschwäche und Inkontinenz (z.B. unfreiwilliger Harnverlust bei Husten und niesen) bei sich fest. Hier können persönlich abgestimmte Übungen oft sehr gut helfen.

Diese Geburtsvorbereitung vermittelt ein ganzkörperbezogenes funktionelles Konzept zum geburtserleichterndem Verhalten.

In vielen Krankenhäusern wird nach ihrem Konzept gearbeitet bzw ist ihr Wissen in die Geburtsvorbereitungsarbeit eingeflossen.

Schwerpunkte sind:

  • Informative Geburtvorbereitung
  • Erlernen und Automatisieren von Bewegungsabläufen, um "Gebären aus eigener Kraft zu ermöglichen - "Schieben" statt pressen
  • den Beckenboden als Geburtsöffnung erfahren
  • Atemhilfen für die unterschiedlichen Phasen der Geburt erarbeiten, verschiedene Gebärpositionen alleine und mit dem Partner ausprobieren
  • Hilfe bei Schwangerschaftsproblemen und -beschwerden

Der Beckenboden kann trainiert werden wie jede andere Muskelgruppen auch. Gezieltes Training fällt allerdings vielen Menschen schwer, da es sich sozusagen um "verborgene" Regionen des Körpers handelt.

Der Beckenboden hat drei Hauptfunktionen:

1. anspannen,
2. entspannen,
3. reflektorisch gegenhalten (anspannen als Reaktion auf eine Druckerhöhung im Bauchraum).

Anspannen ist wichtig zur Sicherung der Kontinenz bei Frauen und Männern. Dabei unterstützt die Beckenbodenmuskulatur maßgeblich den unteren Teil der Harnröhre, die Schließmuskeln der Harnblase und des Anus.

Der Beckenboden entspannt sich beim Wasserlassen, beim Stuhlgang, bei der Frau beim Geschlechtsverkehr, beim Mann bei einer Erektion. Beim Orgasmus pulsiert der Beckenboden, das heißt Anspannung und Entspannung wechseln sich ab.

Reflektorisch gegenhalten muss der Beckenboden beim Husten, Niesen, Lachen, Hüpfen, schweren Lasten tragen usw.; sonst kann es zu Urinverlust kommen.

Bei der Frau kann die Beckenbodenmuskulatur durch Geburten geschwächt werden, was zu mangelnder Kontrolle der Ausscheidungsorgane, Blasensenkung und Gebärmuttersenkung führen kann. Diese Schwäche kann aber in den meisten Fällen durch entsprechendes Training wieder behoben werden. Solche Übungen verhelfen zur Entwicklung und Kontrolle der Beckenbodenmuskulatur und können Frauen auch dazu verhelfen, ihren Orgasmus besser zu kontrollieren.

Bei Frauen und Männern wird der Beckenboden durch Übergewicht, chronische körperliche Überlastung, schlechte Haltung, Operationen im kleinen Becken und teilweise durch Medikamente geschwächt.

Jüngste Untersuchungen erhärten die Vermutung, dass das Training der Beckenbodenmuskulatur beim Mann helfen kann, einer beginnenden erektilen Dysfunktion entgegenzuwirken.

Bei der PNF-Methode wird u. a. versucht, gestörte Bewegungsabläufe zu normalisieren. Dazu werden die Druck- und Dehnungsrezeptoren in Muskeln (Propriozeptoren), aber auch Sehnen, Gelenkkapseln und Bindegewebe z. B. durch Druck, Dehnung, Entspannung oder auch Streckung stimuliert. Diese Abläufe werden in bestimmten festgelegten Reihenfolgen durchgeführt. Dadurch kommt es in den Muskeln zu einer vermehrten Reaktion, also z. B. einer vermehrten Muskelkontraktion oder -entspannung.

Diese Methode zeichnet sich durch komplexe Bewegungsmuster aus, welche grundsätzlich in diagonalen Mustern (sogenannte Pattern) verlaufen.

Wichtig bei der PNF ist die Summation von Reizen, sei es exterozeptiv (taktil, visuell, akustisch) oder propriozeptiv (über Muskel-, Gelenk- und Sehnenrezeptoren), um ein möglichst umfassendes Ergebnis zu erreichen.

PNF wird sehr häufig in der Neurologie, das heisst nach Schlaganfall, bei Multipler Sklerose, Schädel-Hirn-Trauma u.a. angewandt. Da sie so gut wirkt, setzt man sie auch bei vielen anderen Bereichen der Physiotherapie ein.

Behandlungsziele

  • Muskelspannung normalisieren (z. B. Spastizität herabsetzen oder schwache bzw. gelähmte Muskeln aktivieren) = fazilitieren
  • Fördern der motorischen Kontrolle
  • Fördern der Mobilität
  • Fördern der dynamischen Stabilität, Ausdauer, Kraft
  • Fördern der Geschicklichkeit, Koordination